Plötzlich „Halt“

Wir fahren bergauf, denn die Rheinbrücke bei Emmerich ist recht hoch. Auf der Hälfte des kleinen Anstiegs schauen wir nochmal auf die Karte und erkennen: alles trotz Gegenwind im geplanten Zeitraum.

Plötzlich ertönen hinter uns laute Rufe, wir verstehen jedoch nichts. Der Wind lässt alles zu einem Rauschen ertönen. Wir warten bis die Laute verständlich werden. Hi, das gelbe Trikot und sein Partner. Während wir schmunzeln rasen die Zwei zu uns. Nach einer Begrüßung stellen wir fest: es sind Vater und Sohn aus Madrid. Mit dem Flugzeug nach Basel, von dort den Rhein runter bis Rotterdam, so der Wunsch. Der Sohn hat ein modernes Rennrad, so wie man es heute fährt. Der Vater ist mit einem ca. 30 oder 40 Jahre alten Rad unterwegs, vorne ein Gang und hinten ein Gang. Also immer die gleiche Übersetzung, egal ob bergauf oder Berg runter. Damit sei er bereits seit vielen Jahren unterwegs und er hat stets seine Ziele erreicht. Seit 10 Tagen und 1100 Kilometer sind es nur noch Zwei Tage bis Rotterdam, dann mit dem Zug nach Amsterdam und von dort via Flieger nach Madrid. Auf englisch erklären wir, es sei besser links-rheinisch zu bleiben. Doch sie möchten lieber auf der rechten Seite fahren.Die beiden haben eine tolle Karte dabei: ein Faltblatt, DIN A5 oder kleiner, eine blaue Linie darauf mit ein paar Städtenamen: Basel – Karlsruhe – Heidelberg – Bonn – Düsseldorf – Nijmegen – Rotterdam oder so. Ich schenke ihnen meine Radkarte „Köln – Rotterdam“ mit detaillierten Infos. Nach einem Zögern wird diese angenommen und jedes Team fährt seinen Weg. Die zwei Richtung Nijmegen – ihr heutiges Ziel – wir nach Elten.