Wie wird dieser Tag?

Nach einer sehr schlechten Nacht – es war zu heiß im Zimmer – gab es ein gutes Frühstück. Schnell gepackt und in die Pedalen. Tolle erste Stunde bis Ankunft Fähre Pretzsch: gesperrt. D. h. weiter rechtselbig bis Prettin.Es ist leicht bewölkt, Gewitter angesagt, hohe Temperaturen und hohe Feuchtigkeit.Dies wird ein schwerer Tag, nein hoffentlich nicht. OK, Fähre Dommitzsch-Prettin erreicht und rübergesetzt. Auf der linken Seite existiert eine große Durchfahrt durch den DeichDer Deich hier wurde 2007 erbaut. Grund: das Hochwasser ein Jahr zuvor. Ich bin überrascht, wie viel verschiedene Jahre der ganzen Elbe entlang genannt werden, wenn das Thema Hochwasser angesprochen wird. Jede Region hat da seine eigene Geschichten. Und angesprochen auf die erhaltene Hilfe, wird oft emotional reagiert. Gemeinschaft bindet. Weiter dem Elberadweg entlang. Klasse, rechts kann man auch auf dem Deich bleiben, also dort entlang. Pflastersteine für ca. 300 Meter, nun Schotterund dann?Egal, einfach links umgehen.Nach 400 m kam nun das weniger Angenehme. Der Weg endete hier. Bis auf ein 2 m breiter Streifen Acker, platt getreten durch Schafe, 100 m, 200 m, 500 m, 1000 m… nein mehr als 2 km über den Acker, bei nun schon 27 Graf Hitze, höllen Feuchtigkeit und Gegenwind. Hier wollte ich definitiv nicht hin. Und bei nur noch wenig Wasser in der Flasche. Also weiter – bis zu Peter. Am Ende des Ackerweges ging ich durch diese Häuserdurchfahrt

Dort versuchte ich bei einem verlassenen Büro Wasser zu bekommen. Da dies scheiterte ging ich zu einem gegenüber liegendem Haus und rief „Hallo“. Ein älterer Mann – Peter – erschien und seine Antwort: „Warum schellen Sie nicht?“. OK, ich entschuldigte mich und fragte mit Begründung nach einer Füllung meiner Trinkflasche. Peter sagte: kein Problem, Du kannst aber auch ein Bier haben. Ich verneinte, da ich mit dem Rad unterwegs bin. Peter erzählte mir, wie gut es ihm hier geht: in der Vergangenheit guter Job, Renovierung und Ausbau seines Hauses, Ruhe, Wohlfühlen, … Peter schien mir ein sehr zufriedener Mensch zu sein, primär liegt dies an dem Ort, wo anscheinend der Begriff Stress nicht existiert.

Nur ein kleiner Eintrag

Klasse Frühstück in der Pension Heenemann in Aken. Super Service von der besten „Hotel-Managerin“, die ich je kennengelernt habe. Auf’s Rad ‚gen Dresden. Dessau-Roßlau, CoswigUnd schon Lutherstadt Wittenberg. Doch dann weiter bis Listerfehrda, vorbei an „stromiger Natur“Dann das beste Abendessen. „Anhaltinischer Wildtopf“ und – hoffentlich dann – eine ruhige erholsame Nacht.

Weiter in Richtung Dresden

Frühstück zusammen mit vielen Handballern aus Delmenhorst.

Schnell ans Elbeufer – Fotos

Fahren, fahren, fahren

Sonne, Schatten, Asphalt, Kopfsteinpflaster, Schotter, Betonplatten, Sand, … und warm … heiß.

Dann Pause: rote Brause und ein Schnitzel

Und seit der Aufzugfahrt im Hotel am Morgen begegnen mir immer wieder Doris und Frank aus Zweibrücken. Sie unterwegs mit einem guten Tourenrad, er fährt ein hochmodernes Dreirad / Liegerad mit E-Unterstützung.

(bitte entschuldigt die schlechte Qualität am unteren Rand, Handyhalterung).

Wir fahren gemeinsam bis zur Fähre Aken. Gemeinsame Überfahrt, und dann trennen sich unsere Wege. Meine beiden Mitfahrer möchten noch einige Kilometer weiter. Vielen Dank für die Mitnahme.

Ich finde eine Bleibe in der Pension Heenemann. Die Top-Pensions-Managerin zeigt einem wo was zu finden ist: Fahrrad-Raum, Getränke, Frühstücksraum, Plätze zum verweilen im Innenhof, die nahe gelegenen Restaurants, … Neben dem Top Frühstück ist der Wasch-Service etwas besonderes hier. Gute Nacht und saubere Wäsche am nächsten Morgen vor der Tür. Danke dafür.

Das wird ein Super-Tag

Auch wenn der Beginn nicht so lief wie gedacht. Abendessen, Übernachtung und Frühstück hier

waren klasse. Ich entschied mich die linke Elbeseite zu fahren, um dann über die Wasserkreuzung (= Elbe gekreuzt durch den Elbe-Havel-Kanal) zu fahren. Also neben dem Kanal über die Elbe. Ich ließ mich von Google-Maps leiten, vergas aber „Fähren vermeiden“ zu aktivieren. Ich landete bei Rogätz an der Fähre 🙁 und bin dann dort rübergesetzt. Leon, ein sehr netter junger Landwirt (!!!) begleitete mich übers Wasser. Das Besondere hier: er fährt eine Simson, ein bei der Jugend sehr beliebtes Gefährt! Die Maschine fährt er mit bis zu 70 Sachen zur Arbeit hin und zurück. Tradition hier:

Es geht weiter auf der rechten Elbseite, an einem Deich traf ich Judith und Madeline, zwei Vermessungsingeneurinnen

Sie messen die Deich-Senkung durch folgendem Kalkstein-Abbau

Wie stark oder gering dieser ist, muß man im Büro erfragen. Heute werden, wie alle 4 Jahre, nur die aktuellen Werte ermittelt und weitergegeben.

Ebenfalls mit auf der Fähre waren Karin und Roland aus Bad Dürkheim. Unsere Wege bis zur Wasserkreuzung trafen sich mehrfach, jedem seine Route

Kurz nach der Besichtigung der Wasserwege fuhr ich in ein nahes Hotel, etwas trinken und auf der Terrasse sitzen. Auf dem Fahrrad-Parkplatz stand ein interessantes Gefährt. Es sah aus nach Pedalen und einem E-Motor, jedoch war kein Sitz, Gestell oder Rad zu sehen. Ich vermutete etwas Besonderes: Rollstuhl vielleicht? Sofort beim Gang zur Terrasse sah ich Sille und Christine. Ich fragte nach einem Gespräch und bekam eine positive Antwort, vielen Dank dafür! Sille ist mit einem Sport-Rollstuhl unterwegs, Christine mit einem normalen Rad. Der Rolli wird „handgetreten“ betrieben mit E-Unterstützung (Pedelec). Beide fahren über das Wochenende von Magdeburg nach Havelberg. Silli fährt öfter solche Touren! Ansonsten täglich 2 mal 6 km Arbeitsweg. Das sind immer noch viel mehr km als eine Tour HH – DD. Und all ihre km trägt Sille auf https://www.stadtradeln.de/ ein, um zu zeigen, dass aus ihrem Wohnort die aktivsten Radler kommen. Einfach klasse.

Es folgten nun einige der für mich optisch schönsten Kilometer bis Magdeburg.

Der Tag endet im B&B Hotel in Magdeburg, einem Burger bei Katharina in der Sportsbar „The Fan“ und einer Niederlage für den 1. FC Köln (1:3 gegen Dortmund).

Was sieht man, wen trifft man …

… unterwegs?

Einige Kilometer hinter Tangermünde war ich gerade dabei eine Radfahrerin zu überholen, als sie in diesem Moment den rechten Schuh auszog. Auf die Frage, ob Alles in Ordnung sei, antwortete sie mit einem Ja. Und ob sie nun mit einem Schuh weniger schneller ist, das wüsste sie nicht. In dem weieren kurzen Gespäch bis zu ihrem Wohnort in Schelldorf klärte Heidi mich auf, das sie jeden Tag 2 mal 12 km mit dem Fahrrad zur Arbeit hin und zurück fährt. Rechnung: 220 Arbeitstage pro Jahr, abzüglich Schlecht-Wetter und Urlaub macht ca. 150 Tage mal 24 km ergibt 3600 km. Das sind 6 Mal die kürzeste Tour HH – DD. Hut ab. Und das gelegentlich 1-barfüßig. 🙂

Einige Kilometer später erneut Pause, einfach so oder weil der Platz in Grieben dazu einlud.

Weiter ging’s nun bis zum heutigen bisher unbekannten Ziel, Strasse, Radweg, Kopfsteinpflaster, Sonne, Schatten, Wind und Windschatten. Und eine eigenartige Aussicht

Und hier meine Unterkunft und mein Restaurant für heute – Nähe Bertlingen

Es ging weiter

Jedoch etwas langsamer, denn bergauf und Gegenwind liessen kein hohes Tempo zu. Am Berg(lein) oben gibt es Industriewo Erdreich etwas anders gelagert wirdEs ging dann durch Arneburg, ein sehr schönes Dörfchen. Ich sag mal, hier am „Martplatz“hätte man eine Nacht verbringen können / sollen.

Der Mittwoch begann

Vom Wetter her toll – blauer Himmel.

Doch wer denkt, er kann beim Fahrrad fahren Abkürzungen nehmen, der kann auch das Gegenteil bekommen. Anstatt eine 4 km lange 180 Grad Kurve zu fahren, entschied ich mich für die direkte Linie: durch den Wald.

Fehler: Sandweg, Mooshaufen, Fußabdrücke von Pferden, … verhinderten teilweise ein Radeln. Ich musste schieben.

Dann endlich wieder Asphalt unter den Rädern sollte es zur Fähre gehen. Ich sah unterwegs einen privaten Marmeladen-Verkauf in Pevestorf. Ein Glas Kirchen bei Andrea und Jürgen gekauft und dann erfahren: die Fähre nach Lenzen fährt wegen zu wenig Wasser nicht. Also über Landstraße oft ohne Fahrradweg nach Schnackenburg. Dort von Niedersachsen über die Elbe mit der nächsten Fähre nach Brandenburg.

Mehr als 20 km nach Wittenberge, mal auf dem Deich, mal daneben.

Und von Wittenberge mit einer Kaffee-Verstärkung nach Havelberg.

Unterwegs eine kleine Pause hier

Diesen Tag schließe ich in Havelberg mit einer Pasta im Restaurant Fontana und der Übernachtung bei Sieglinde und ihrem Mann in der Elb-Havel-Pension ab.